Was fällt unter den Release-Management-Prozess?
Es ist wichtig, dass alle Projektteams, die Änderungen in die Produktionsumgebung einbringen möchten, den gleichen Prozess sowie die gleichen Grundsätze und Richtlinien für die Planung, die Erstellung, den Test und die Bereitstellung eines Releases befolgen. ITIL unterteilt das Release-Management in sechs Teilprozesse, die eine effektive, effiziente und sichere Durchführung des IT-Release-Managements sichern. So soll der Fluss von Änderungen in die Betriebsumgebung erleichtert werden.
- Unterstützung des Release-Managements: bietet Richtlinien und Unterstützung für die Bereitstellung von Releases einschließlich der Rollen, die an anderen Teilen des Release- und Bereitstellungsmanagementprozesses beteiligt sind.
- Release-Planung: definiert den Umfang und den Inhalt von Releases gemäß den Richtlinien des Release-Managements, weist autorisierte Änderungen zu Release-Paketen zu und definiert einen Zeitplan für die Erstellung, Tests und Bereitstellung des Releases.
- Release-Erstellung: befasst sich mit der eigentlichen Entwicklung aller erforderlichen Release-Komponenten, einschließlich der Erteilung aller notwendigen Arbeitsaufträge und Bestellungen von Komponenten, die von Lieferanten bezogen werden. Es stellt sicher, dass alle Release-Komponenten für die Validierung und den Test bereit sind.
- Release-Bereitstellung: verwaltet die Bereitstellung von Release-Komponenten in der Live-Produktionsumgebung und den Übergang zur Dokumentation, sowie Schulungen von Endanwendern und Bedienpersonal.
- Early-Life-Support (direkt nach dem Go-live): die Anfangsphase nach der Bereitstellung eines neuen Releases, in der das Release- und Bereitstellungsmanagementteam mit dem Incident-Management-Team zusammenarbeitet. Es sollen operative Probleme gelöst und die Fehler und Mängel behoben werden, die durch das Release verursacht wurden.
- Release-Abschluss: die Release-Aktivitäten werden formell abgeschlossen und es wird sichergestellt, dass alle Dokumente und Aufzeichnungen ordnungsgemäß aktualisiert werden, und den Projektteams die Ergebnisse des Release sowie das Feedback berichten.
Welche Rolle übernimmt ein Release-Manager?
Grundsätzlich sind Release Manager IT-Profis mit sehr speziellen Fähigkeiten und großer Erfahrung im Umgang mit Standards, Prozessen und Koordinierungstools. Dabei arbeitet ein Release-Manager Hand in Hand mit Verantwortlichen auf der Business-Seite, IT-Projektteams und Mitarbeitern, die für den operativen Betrieb zuständig sind. Nur so ist ein erfolgreicher Release in die IT-Umgebung möglich.
Im IT-Release-Management ist der Release-Manager also die zentrale Schaltstelle und muss gleich mehrere Rollen und Aufgaben erfüllen.
- Planung und Koordination: Hauptziel des Release-Managements ist die Planung, Terminierung und Kontrolle der Bereitstellung von IT-Services und Updates in den Live-Umgebungen. Release Manager koordinieren unternehmensweit den geplanten Produkt-Release und stimmen sich entsprechend mit Business Development, Marketing, R&D und anderen Teams ab. Release-Manager sorgen für den notwendigen Überblick und planen die wichtigsten Termine. Ein hilfreiches Tool ist in diesem Zusammenhang ein IT- oder Release-Kalender, in dem alle wichtigen Termine hinterlegt und den am Release beteiligten Teams zugänglich sind.
- Management und Führungsfunktion: Gerade in großen Release Management IT-Prozessen können mehrere Mitarbeiter als Release-Team zusammenarbeiten. Um dies zu effizient zu gestalten, übernimmt der Release-Manager hier eine Management- und Führungsfunktion, indem er oder sie mittels entsprechender Tools die Arbeit des Teams ebenso wie den Release selbst koordiniert. Darüber hinaus stimmt sich der Release-Manager mit der übergeordneten Führungsebene ab, nimmt an entsprechenden Meetings Teil und präsentiert Berichte.
- Governance und Aufsicht. Der Release-Manager ist verantwortlich für die Governance und Qualitätskontrolle des Releases, die Bestimmung des Risikoniveaus und der Komplexität des Releases. Der Release-Manager muss im IT-Release-Management sicherstellen, dass alle das notwendige Maß an Sorgfalt walten lassen. Zeitgleich ist der Release-Manager dafür verantwortlich, dass die geplanten Ziele erreicht werden, ohne dass der Release Prozess den laufenden Betrieb stört. Bei Problemen ist der Release-Manager die erste Anlaufstelle. Letztendlich ist der Release Manager zudem die finale Entscheidungsinstanz vor der Freigabe.